Notruf

Ein Notruf kann europaweit unter der einheitlichen Notrufnummer 112 abgesetzt werden. An manchen Tagen gehen überdurchschnittlich viele Notrufe in den Einsatzleitstellen ein (z.B. bei Unwettern, aber auch an „normalen“ Tagen). Die Bearbeitung eines Notrufes benötigt eine gewisse Zeit. Deshalb ist es wichtig, dass man nicht vorab auflegt. Jeder Anruf wird beantwortet! Wählt ein Mitbürger in der Region Hannover den Notruf 112, so wird er automatisch an die Regionsleitstelle, gelegen in der Feuer- und Rettungswache 1 der Berufsfeuerwehr Hannover, weitergeleitet. Von hier aus werden alle Krankentransporte, Notfallrettungseinsätze sowie Einsätze der Feuerwehren in der gesamten Region Hannover disponiert. Schema der Notrufabfrage:

Abgefragt werden 5 W-Fragen

1. Wer ruft an?
Wie in einem normalen Telefonat meldet man sich mit seinem Namen. Dieser wird im Einsatzprotokoll ebenso hinterlegt, wie auch die Telefonnummer des Anrufers. Der Disponent kann nach Ende des Notrufgespräches Rückrufe tätigen, um eventuelle unklare Einzelheiten zu klären.

2. Wo befindet sich die Einsatzstelle?
Ohne die genaue Angabe der Einsatzstelle können im schlimmsten Fall wichtige Minuten durch eine Suche verloren gehen. Zu nennen sind immer der Ort, Straße und Hausnummer. Befindet sich die Einsatzstelle in einem Gewerbeobjekt, so kann auch dessen Namen angegeben werden. In der Regel sind die größeren Gewerbeobjekte im Einsatzleitrechner hinterlegt. Wichtig: Bei unübersichtlichen Einsatzstellen (z.B. in einem Hinterhaus, einem Grundstück, das nur von einem kleinen Stichweg befahrbar ist oder in einem Gewerbeobjekt) ist sinnvoll einen Einweiser an der Straße abzustellen. Auch hierdurch wird eine zeitaufwendige Suche vermieden.

3. Was ist geschehen?
Hier gilt es zu erklären, welches Ereignis zum Absetzen des Notrufes führt (Wohnungsbrand, Verkehrsunfall, Herzinfarkt, etc.). Je detaillierter die Informationen weitergeben werden, desto effektiver können die benötigten Rettungsmittel alarmiert werden.

4. Wie viele Verletzte/Betroffene befinden sich an der Einsatzstelle?
Bei einem medizinischen Notfall, zum Beispiel der Kreislaufdysregulation bei einer Person wird in der Regel nur ein Rettungswagen alarmiert. Hingegen können bei einem Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus schnell viele Menschen in Gefahr sein. Dementsprechend werden schon in der ersten Alarmierungsphase mehrere Rettungswagen und auch spezielle Feuerwehrfahrzeuge wie eine Drehleiter alarmiert, um auf das Schlimmste vorbereitet zu sein. In diesem Punkt werden weiterhin auch Symptome oder Verletzungen weitergegeben.

5. Warten Sie immer auf Rückfragen!
Sind die vier voran gegangenen Fragen beantwortet, können weitere Fragen vom Disponenten gestellt werden. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass der Hilfesuchende nicht einfach auflegt und das Gespräch vom Disponenten beendet wird. Alle relevanten Einsatzinformationen sind nun in einem Computerprogramm eingegeben worden. Der Einsatzleitrechner schlägt nun die benötigten Einsatzmittel/Feuerwehren vor. Als Grundlage dienen komplexe Alarm- und Ausrückordnungen, in denen für jedes Stichwort (z.B. Wohnungsbrand) benötigte Einsatzmittel enthalten sind. Alle Einsatzkräfte der Stadtfeuerwehr Langenhagen verfügen über einen sogenannten digitalen Meldeempfänger (DME). Im Einsatzfall werden diese DME von der Regionsleitstelle ausgelöst – die umgangssprachlich genannten Pieper signalisieren den eingegangenen Alarm mit einem lauten Signalton. Aus der Meldung geht der Einsatzort sowie eine kleine Lagemeldung hervor. Nach erfolgter Alarmierung (durchschnittlich 600 Mal in einem Jahr) begeben sich die Einsatzkräfte zu ihrem Gerätehaus, ziehen sich um (Brandschutzkleidung) und besetzen die Einsatzfahrzeuge. Neben der geschalteten Rufnummer 112, in der rettungsdienstliche und feuerwehrtechnische Einsätze bearbeitet werden, ist in Deutschland noch die Notrufnummer der Polizei, 110, geschaltet. Kommt es im Ernstfalle dazu, dass man versehentlich den Notruf der Polizei anstelle der Feuerwehrnotrufnummer gewählt hat, ist dieses nicht unbedingt schlimm. Über ständige Verbindungen wird der Anruf dann unverzüglich von der Polizei- an die Feuerwehrleitstelle weitergeleitet – und umgekehrt.