Unfälle im Haushalt

Fettexplosionen
Zu den größeren Gefahren bei Bränden im Haushalt zählen die sogenannten Fettbrände. Fettbrände sind zu meist lokal begrenzt, da sich das Fett in einem Kochtopf entzündet. Greift das Feuer nicht auf umliegende Einrichtungsgegenstände über sind sie also eher von der ungefährlichen Sorte. Ungefährlich jedenfalls so lange, bis zu dem Zeitpunkt als der unwissende Bewohner in der Überzeugung vermeintlich richtig zu handeln Wasser in den Topf gießt. Innerhalb eines Sekundenbruchteils befindet sich der Bewohner in einer akut lebensbedrohlichen Situation.

Das Gefährliche an einem Fettbrand liegt in der Antipathie von Wasser und brennendem Fett. Wasser besitzt eine geringe physikalische Dichte als das Fett. Es sinkt also zum Topfboden. Das brennende Fett hat indes eine Temperatur von mehreren Hundert Grad. Das absinkende Wasser erhitzt sich schlagartig. Aus einem Liter Wasser entstehen ungefähr 1600-1700 Liter Wasserdampf. Der Wasserdampf reist beim Aufsteigen das brennende Fett mit sich. Eine verheerende Stichflamme, die dem Bewohner schwerwiegende Verbrennungen zu führen und andere Küchengegenstände in Brand setzen kann, ist die Folge.

Richtiger Weise deckt man den Topf am Besten mit einem Deckel oder einem feuerresistenten Gegenstand ab und nimmt ihn von der Kochplatte. Die Abdeckung sollte auf dem Topf belassen werden, bis der Topf abgekühlt ist. Im Anschluss sollte die Küche gut durchlüftet werden.

Letztendlich kann zu jedem Zeitpunkt natürlich auch die Feuerwehr alarmiert werden, wenn man sich nicht in der Lage fühlt den oben beschrieben Löschvorgang auszuführen oder das Feuer sogar auf die Küchengegenstände übergreift.

Verhalten bei Bränden
Bemerkt man in seiner Wohnung ein Brand befindet man sich unmittelbar in einer extremen Stresssituation. Die Handlungen werden kaum noch nach rationalen Gesichtspunkten ausgeführt. Jeder Mensch reagiert auf diese Situation unterschiedlich, weshalb ein genauer Handlungsplan kaum aufgestellt werden kann. Dennoch sind einige einfache Verhaltensregeln zu nennen, die im Ernstfall helfen aus der Situation sicher zu entkommen. Es ist leichter gesagt als getan, aber dennoch ist die erste Regel schlicht „Ruhe zu bewahren“.

Umgehend nach der Entdeckung des Brandes sollte die Frage geklärt werden, ob man den Brand mit den vorhandenen Mitteln (z. B. Feuerlöscher) noch selber gelöscht bekommt. Dieses hängt natürlich von der Brandausbreitung ab. Man sollte im Hinterkopf behalten, dass sich ein Kleinbrand innerhalb weniger Minuten auf ein gesamtes Zimmer ausbreiten kann.

Entscheidet man sich dafür, dass eine Brandbekämpfung nicht mehr in Betracht kommt, sollte die Zimmertür umgehend verschlossen werden. Als nächstes müssen alle in der Wohnung befindlichen Bewohner diese verlassen. So fern noch Zeit ist, sollten alle Fenster und Türen der Wohnung verschlossen werden. Befindet sich die Wohnung in einem Mehrfamilienhaus sollte die Wohnungstür zu gezogen werden. Eine Rauchgasausbreitung muss unter allen Umständen vermieden werden. Nun folgt die Abgabe des Notrufes. Eine Flucht sollte immer nach unten erfolgen.

Im Anschluss werden andere Bewohner des Hauses informiert und zum Verlassen aufgefordert. Alles geschieht unter Berücksichtigung der Rauchentwicklung – und ausbreitung im Treppenhaus. Ist dieses schon verqualmt ist es sicherer, dass alle anderen Bewohner in ihrer Wohnung verbleiben.

Ist eine Flucht aus dem Zimmer nicht mehr möglich, können die Türspalte mit Stoffen abgedeckt werden. Man sollte sich im Anschluss an ein Fenster begeben und auf sich aufmerksam machen. Es ist übrigens ein Mythos dass man eine stark verqualmte Wohnung mit einem nassen Taschentuch verlassen kann. Auch durch das Tuch hindurch werden stark toxische Giftstoffe eingeatmet. Oftmals reicht auch die im Brandraum vorhandene Sauerstoffkonzentration nicht mehr zum effektiven Atmen aus.

Wichtig weiterhin:
// Keine Aufzüge benutzen.
// Sich im Vorfeld über Fluchtwege informieren.
// Fluchtwege nicht verstellen. Im Brandfalle können vollgestellte Treppen- oder Kellerräume (Fluchtwege) zu tödlichen Gefahren werden. Treppenräume sollten auch bei sehr eingeschränkter Sicht gefahrlos zu passieren seien. (Auch für die Feuerwehr, die sich in dem Gebäude nicht auskennt)
// Hausnummern sollten so angebracht werden, dass auch ortsfremde sie ohne Weiteres schnell finden können. Man kann sich selber einfach mal die Frage stellen, würde ich meine Hausnummer finden, wenn ich sie nicht kennen würde? Ist die Zahl in der richtigen Größe?