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Manche mögens heiß

Ausbildung in der Brandübungsanlage Empelde

Feuerwehr macht Feuer aus. Klar, sagt ja auch schon der Name. Nur: Wie lernt man das eigentlich konkret? Wir üben regelmäßig die Abläufe dahinter, vom taktischen Vorgehen der Trupps ganz vorne bis zur Logistik im Hintergrund. Bloß echtes Feuer gibt es dabei nicht, wir können schlecht unsere Übungsobjekte im Dorf anzünden, weswegen es bei Diskonebel bleibt. Und reale Brandeinsätze haben wir glücklicherweise auch nicht jeden Tag.
Deswegen ist es gut und wichtig, dass es Anlagen wie den Brandcontainer (offiziell: die Rauchgasdurchzündungsanlage) des Fördervereins der Feuerwehr Empelde gibt. Dort haben heute 12 Godshorner Feuerwehrleute eine Heißausbildung absolviert. Wie heiß wird es unter der Schutzausrüstung? Wie äußert sich eine drohende Rauchgasdurchzündung, und wie kann man sie verhindern? Und wie fühlt es sich an, wenn die Flammen dann doch an der Decke über uns hinwegrollen, während wir am Boden kauern?
Die gemachten Erfahrungen sind unschätzbar wertvoll, wobei nicht nur die erlernten Löschtechniken wichtig sind, sondern auch das gesammelte Vertrauen in unsere Schutzausrüstung, denn an ihr hängt im Ernstfall unser Leben. Und insbesondere für die jungen Kameradinnen und Kameraden, die erst kürzlich ihren Atemschutzlehrgang abgeschlossen haben, waren die ersten Erfahrungen mit den Geräten im Brandseinsatz hilfreich.
Deswegen ein dickes Dankeschön an das "Team Heißausbildung Empelde", dass seinem Namen alle Ehre gemacht hat. Und ein genauso dicker Dank an Nico Mertzios, Geschäftsführer der IC-L GmbH aus Godshorn, dessen großzügige Spende uns diese Ausbildung überhaupt erst ermöglicht hat. Denn auch wenn die Ausbilder ihren Job ehrenamtlich machen, sind die Kosten für Errichtung und Betrieb einer solchen Anlage beachtlich.
Und was sind eigentlich Rauchgasdurchzündungen, auch Rollover oder Flashover genannt? Sie können auftreten, wenn sich vor allem in der Entstehungsphase eines Feuers heiße, brennbare Gase unter der Raumdecke sammeln und bei ausreichender Temperatur und genügend Sauerstoff plötzlich durchzünden. Durch sie kann sich ein Feuer in Sekundenschnelle ausbreiten. Sie stellen insbesondere für Feuerwehrleute im Innenangriff eine große Gefahr da, vor allem beim Erkunden geschlossener Räume, und müssen deshalb von diesen frühzeitig erkannt und möglichst verhindert werden.
Da kommt dann wieder die Ausbildung ins Spiel, damit es möglichst schnell und sicher heißt: "Feuer aus!"


Bericht erfasst von Florian Runge
Erstellt am: 22.05.2022 um 11.08 Uhr