zurück zur vorherigen Seite


Geräte in der technischen Hilfeleistung

Hier finden SIe Geräte der einfachen und schweren technischen Hilfeleistung

Handwerkzeug

Oftmals sind motorbetriebene Geräte für einen Einsatz gar nicht erforderlich. Die beabsichtigen Maßnahmen können dann durch Einsatz von Handwerkzeug erreicht werden.

Die schon seit vielen Jahrzehnten gängige Feuerwehraxt wird zum Sichern von Türen oder auch zum Öffnen der Gleichen eingesetzt. Mit ihrer einseitigen breiten Spaltschneide und der schmalen Hebelschneide am anderen Ende des eisernen Kopfes, ist sie vielseitig einsetzbar. Auch heute noch ist die Feuerwehraxt ein gängiges und hilfreiches Mittel für einen Innenangriff.

Aus den Vereinigten Staaten ist vor einigen Jahren das HolliganTool auf den deutschen Feuerwehrmarkt gelangt. Das multifunktionale Hebel- und Brechwerkzeug besteht aus einem 60 cm lange Schafft, dessen eines Ende eine 15 cm lange Klaue abschließt. An der anderen Seite steht 15 cm lange Schneide ab. Im 90 Grad Winkel geht weiterhin eine zwölf Zentimeter lange Spitze ab. Das HooliganTool kann u.a. zum schnellen Anheben von Gegenständen, zum Öffnen von Türen oder auch anderer Gegenstände eingesetzt. Hergestellt ist es aus gehärtetem Stahl. Es ist auch in einer Ausführung vorhanden, die anstelle der Klaue eine Metallschneidklaue besitzt. Damit kann beispielsweise auch die Außenhaut von PKW geöffnet werden.


Hebekissen

Hebekissen kommen ihrem Namen gemäß zum Einsatz, wenn Gegenstände angehoben werden müssen. Sie besitzen eine Aramid-Armierung und Bersten erst bei einem Druck von ca. 48 bar.

Um die Kissen in möglichsten vielen Einsatzsituationen einsetzen zu können werden verschiedene Größen vorgehalten (quadratische und längliche Form). Einsatzmöglichen eröffnen sich also zum Beispiel beim Anheben von verunfallten Fahrzeugen, um diese mit Unterbauklötzen zu stabilisieren. Bei einer Einschubhöhe von weniger als drei Zentimetern können sie darüber hinaus vielfältig eingesetzt werden.

Eines haben allerdings alle vorhandenen Hebekissen gemein: Sie werden mit dem Druck einer Atemluftflasche gefüllt. Die Druckluft wird bereits an der Atemluftflasche auf den Betriebsdruck reduziert und durch einen Schlauch zum Steuerorgan geleitet. Mit dem Steuerorgan können gleichzeitig zwei Hebekissen bedient werden. Gesteuert werden die Hebekissen über zwei stufenlose Hebel (einer für jedes Hebekissen).

Das Einlassen der Druckluft kann sehr präzise gesteuert werden, sodass Lasten auch sehr bedacht angehoben werden können. Die Hebekissen entwickeln bei einem Betriebsdruck von 12 bar eine Hebeleistung von 30 bis 50 t. Für ein Anhebevorgang wird dabei bis zu 350 l Druckluft benötigt.


Hydraulisches Rettungsgerät

Die Befreiung von eingeklemmten Personen aus verunfallten Fahrzeugen gilt als eine der Königsdisziplinen der Feuerwehrarbeit. Neben dem psychischen Druck, dem die Einsatzkräfte ausgesetzt sind, erfordert die Rettung der verunfallten Person viel Können und Fingerspitzengefühl. Die Ortsfeuerwehren Engelbostel, Godshorn, Kaltenweide und Langenhagen verfügen über einen hydraulischen Rettungssatz, bestehend aus einer Schere und einem Spreizer. Das strombetriebene Hydraulikaggregat erzeugt einen Öldruck von ca. 700 bar, mit dem die Schere und der Spreizer geöffnet und geschlossen werden.

Der Einsatzzweck des hydraulischen Schneidgerätes (Schere) liegt in erster Linie dem Durchtrennen von Materialen, zum Beispiel Autoholmen. Aber auch Rundstahl oder dickere Stromkabel können damit durchtrennt werden.

Der hydraulischer Spreizer wird zum Öffnen von Fahrzeugtüren oder auch zum Anheben von Gegenständen eingesetzt. Mit zwei Ketten, die an den Gabeln des Spreizers aufgesetzt und auf der einen Seite an einem Festpunkt, zum Beispiel einem Querträger und auf der anderen Seite am Lenkrad befestigt werden, kann letzteres vom Patienten weggezogen werden, um diesen zu entlasten.

Die Schere als auch der Spreizer werden über einen kleinen Hebel am Griff der Geräte bedient. Dabei kann je nach Intensität der Betätigung des Hebels sehr präzise gearbeitet werden. Erfahrene Feuerwehrleute können sogar ein Ei mit dem Spreizer aufheben, ohne dass dieses beschädigt wird.


Sägen

Kettensägen kommen insbesondere im Frühling und Herbst zum Einsatz: Durch Stürme stürzen Bäume um oder Äste lösen sich vom Stamm und behindern öffentliche Fahrwege. Bei der Annahme einer Gefahr im Verzug wird die Feuerwehr tätig und beseitigt die Gefahrenquelle. Zum Einsatz kommen neben Bügelsägen auch motorbetriebene Kettensägen.

Jede Ortsfeuerwehr ist mit zumindest einer Kettensäge ausgerüstet. In der Regel kommen Kettensägen mit einem Verbrennungsmotor zum Einsatz. Beim Arbeiten aus dem Korb einer Drehleiter heraus dürfen gemäß den Unfallverhütungsvorschriften nur elektrisch betriebene Kettensägen genutzt werden. Aus diesem Grund führt die Drehleiter ein elektrisch betriebenes Exemplar mit (Bild links). Die elektrische Kettensäge verfügt über eine Schnittlänge von 40 cm. Die Kette wird von einem 3,1 PS starken Elektromoter angetrieben.

Die mit einem Verbrennungsmotor angetriebenen Kettensägen besitzen ebenfalls eine Schnittlänge von 40 cm (Bild mitte). In diesem Fall leistet der Verbrennungsmotor 3,9 PS. Beide Modelle werden eingesetzt um hölzerne Gefahrenstellen zu durchtrennen.

Der Einsatzbereich der Kettensägen ist auf hölzerne Materialien beschränkt. Im Rahmen von der erweitereten technischen Hilfeleistung kann es erforderlich sein auch andere Materialien durchtrennen zu müssen. Mit der MultiCut Säge ist beispielsweise ein Durchtrennen von Leichtbeton, Fahrzeugscheiben, Flachdächern und Sicherheitsglas möglich. Die bis zu 40 cm Schnitttiefe kann mit einer Vorrichtung am Kettenschwert stufenlos auf das erforderliche Maß eingestellt werden. Angetrieben wird die Kette von einem 6,24 PS starken Benzinmotor. Die MultiCut ist auf dem Rüstwagen verlastet.

Alle Sägen dürfen nur verwendet werden, wenn die Einsatzkraft mit einer Schnittschutzhose gekleidet ist. Diese ist erforderlich, falls die laufende Kette ungewollt die Hose berührt. Das Innenleben der Hose besteht aus Stoffen, die sich bei der Berührung als Fäden um die Kette legen und in Sekundenschnelle die Kette blockieren.


Tierrettung

Verlastet
MZF Krähenwinkel

Die Tierrettung wird oftmals alarmiert, wenn Katzen, Hunde oder andere, zumeist verletzte, Tiere einer medizinischen Behandlung bedürfen. Die Tiere sind regelmäßig ohne Besitzer oder nicht im Beisein von ihm verunfallt. Die Tiere müssen dann ohne Besitzer einer medizinischen Behandlung zugeführt werden.

Für den Transport von eingefangenen oder auch verletzten Tieren können unterschiedlich große Transportboxen verwendet werden. Vom Kleintier bis zum größeren Hund.

Ferner können Tiere, so auch Schlangen, mit einer Schlinge eingefangen werden. Zum Einfangen von Fischen wird ein Käscher verwendet.


Verkehrssicherung

Vorrangig obliegt es der Polizei Einsatzstellen abzusperren und zu sichern. Jedoch erreichen regelmäßig Einsatzkräfte der Feuerwehr vor der Polizei die Einsatzstelle. Die Sicherung der Einsatzstelle ist dabei eine der wichtigsten Maßnahmen im Einsatz. Ohne eine angemessene Verkehrssicherung sind die Einsatzkräfte und die Beteiligten einer hohen und unnötigen Gefahr ausgesetzt.

Sobald die Polizei eintrifft, kann der Einsatzleiter ihr die Aufgabe übergeben. Dennoch darf die einzig die Polizei den Verkehr regeln. Die Feuerwehr hingegen ist einzig befugt den fließenden Verkehr zu stoppen und die Einsatzstelle gegen den fließenden Verkehr mit Signalgeräten abzusperren.

Zur Verkehrssicherung werden neben Faltsignalen auch Blitzleuchten genutzt. Die Faltsignale sind dreiseitig weiß bespannt und mit einem tagesleuchtroten Dreieck, das ein großes Ausrufezeichen aufnimmmt, bedruckt. Das Ausrufezeichen symbolisiert im Straßenverkehrsrecht eine Gefahr. Sie haben eine Kantenlänge von 70 cm und sind damit gut wahrnehmbar.

Die Blitzlampen lösen in etwa jede Sekunde einen hellen gelben Blitz aus, der auf beiden Seiten austritt. Der Blitz wird von einer Xenon-Lampe generiert. Die Blitzlampen beziehen ihre Energie aus einem Akku.

Für großflächige Absperrmaßnahmen stehen Verkehrsleitkegel zur Nutzung bereit. Die 50 cm hohen Leitkegel bestehen aus einem roten Polyethylen, dass mit zwei umlaufenden und silberreflektierenden Ringen bedruckt sind.

Zum Stoppen des fließenden Verkehrs können Anhaltestäbe benutzt werden. In ihrem runden Kopf befindet sich eine rote Lampe, die umgeben ist von der Aufschrift "Halt - Feuerwehr".