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Traumatag 2024

Johanniter und Freiwillige Feuerwehr üben gemeinsam für den Ernstfall

„Auuaaa, das tut so weh! Aber he, halt, Vorsicht mit meinem Fahrrad, das brauche ich noch!“ Eine junge Frau liegt vor der Feuerwache Langenhagen, schreiend und schimpfend. Sie ist mit dem Fahrrad gegen eine Mülltonne gefahren und hat sich bei dem Sturz eine Speiche des Hinterrades in den Unterschenkel gebohrt. Zum Glück nicht in echt, Marie Gehrke spielt das Unfallopfer. Während Gina-Marie Lau und Franka Sonnemann, beide in der Ausbildung zur Notfallsanitäterin, sie rettungsdienstlich versorgen, schneiden zwei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sie aus dem Fahrrad frei. Wer übernimmt wann welche Aufgabe? Was muss die Feuerwehr über die Arbeitsabläufe im Rettungsdienst wissen? Und was die Retter über die Möglichkeiten der Feuerwehr? Am Sonnabend übten Johanniter und Mitglieder der Ortsfeuerwehr Langenhagen beim „Traumatag“ gemeinsam die optimale Zusammenarbeit bei Unfällen.

Bereits zum vierten Mal wurde der Trainingstag ausgerichtet, im Fokus stehen dabei die Rettungsdienst-Auszubildenden, die im kommenden Jahr ihre Abschlussprüfung zum Notfallsanitäter machen werden. Zehn unterschiedliche Szenarien hatten ihre Ausbilder sich für die zehn jungen Frauen und Männer ausgedacht, darunter Verbrennungen, Pfählungsverletzungen und ein Hängetrauma nach Sturz vom Dach der Feuerwehr. Jeder musste im Doppelteam zweimal ran, während die anderen zuschauten. Im Anschluss wurden der Einsatz und die Maßnahmen mit erfahrenen Rettungskräften besprochen. Marie Gehrke, die Schauspielerin der Patientin mit der Fahrradspeiche, ist Notfallsanitäterin und studiert inzwischen Medizin, sie kann sich noch gut an ein solches Übungsszenario vor einigen Jahren erinnern: „Das war damals zusammen mit der Polizei. Wir haben viel daraus mitgenommen, weil wir solche Einsätze im Alltag nicht so häufig haben.“ Für sie war es deshalb keine Frage, den Traumatag in Langenhagen zu unterstützen.

Auch das Johanniter-Organisationsteam mit Lena Krückemeier, Laura Blanke, Maik Lindheim und Nils Hoffmeyer weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig solche Trainingseinheiten sind: „Sowohl für die anstehenden Prüfungen, als auch für das Einsatzgeschehen im späteren Arbeitsalltag“, so Nils Hoffmeyer. Kjell Raschke von der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Langenhagen sah das ebenso: "Aus diesem superlehrreichen Tag werden wir alle viel mitnehmen können!" Die Intensität des Trainings war über den ganzen Tag zu spüren. Beim Sturz vom Hallendach fachsimpelten alle zusammen, wie das Unfallopfer am besten aus den verhedderten Seilen gelöst werden kann. Und welche zusätzlichen oder anderen Maßnahmen bei den Szenarien hätten helfen können, wurde auch später noch in den Pausen, an der Verpflegungsstelle und beim abschließenden Grillen diskutiert.


Bericht:
Sylke Heun
Fachbereichsleiterin Kommunikation
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.


Bericht erfasst von Kjell Raschke
Erstellt am: 19.09.2024 um 10.20 Uhr