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Gefahrgutübung

Bei Be- und Endladearbeiten verrutschen einige Ladungsstücke in einem Sattelauflieger. Ein Arbeiter wird dabei unter einem umstürzenden 1.000l IBC-Fass eingeklemmt. Ein weiterer 1.000l IBC (Salzsäure) fällt von der Ladefläche des Sattelzuges und schlägt Leck. Ferner wurden einige Kleingebinde an chemischen Stoffen auf der Ladefläche beschädigt. Mitarbeiter der Spedition wurden unmittelbar auf den Unfall aufmerksam und informierten ihren Leitstand. Von hier aus wurden alle internen Alarmpläne ausgelöst und koordiniert und auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr über die Notrufnummer 112 alarmiert.

Gegen kurz vor 10 Uhr wurde zunächst die Ortsfeuerwehr Engelbostel mit dem Stichwort "hm1, eingeklemmte Person" alarmiert. Einsatzleiter Lars Seidel konnte nach dem Eintreffen die beschriebene Lage bestätigen. Aufgrund der auslaufenden Stoffe erhöhte Seidel auf die Alarmstufe "abc2 -auslaufende Stoffe". Unter Beachtung der GAMS-Regel (Gefahr erkennen, Absperrmaßnahmen, Menschenrettung, Spezialkräfte nachfordern) wurde die Einsatzstelle großflächig abgesperrt und ein Sicherheitsbereich festgelegt. Ein Atemschutztrupp erkundete die Lage innerhalb des Speditionsgebäudes. Durch das Herunterlassen des offen stehenden Hallentores konnte die Ausbreitung der Salzsäuregase verhindert werden. Zwei Trupps der Feuerwehr konnten anschließend die eingeklemmte Person retten und dem Rettungsdienst zur weiteren Behandlung übergeben.

Parallel bauten sich auf dem Hof die Spezialkräfte des Gefahrgutzuges der Stadtfeuerwehr Langenhagen auf. An der Absperrgrenze wurde durch Einsatzkräfte aus Kaltenweide ein Dekontaminationsplatz eingerichtet. In der Dusche wurden fortan die acht CSA-Träger und auch die verletzte Person dekontaminiert. Einsatzkräfte aus Godshorn nahmen während und am Ende der Maßnahmen Luftproben. Alle eingesetzten Trupps wurde durch die Krähenwinkler Atemschutzüberwachung koordiniert und die Einsatzzeiten überwacht.

Mit dem vielfältigen und umfassenden Übungsszenario war es möglich, jüngere Einsatzkräfte im Umgang mit einem Chemikalienschutzanzug realistisch auszubilden. Sie konnten hier erste Erfahrungen sammeln. Neben den Einsatzkräften der Stadtfeuerwehr Langenhagen waren ebenfalls das THW Hannover/Langenhagen und Einsatzkräfte des 15. Einsatzzuges der Region Hannover -JUH Langenhagen- eingebunden.

Die Übung war nach gut zwei Stunden beendet. Insgesamt waren 68 Einsatzkräfte mit 15 Fahrzeugen vor Ort. Die umfangreiche Dokumentation wird nun kritisch ausgewertet.


Bericht erfasst von Stephan Bommert
Erstellt am: 09.02.2020 um 09.32 Uhr