zurück zur Übersicht


Viele Hände, schnelles Ende...

... Was dieses Sprichwort grundsätzlich ausdrückt, lässt sich auch auf einen Feuerwehreinsatz beziehen. Unter Beachtung des Sprichwortes kann man einen Feuerwehreinsatz in Zügen mit dem Bau eines Hauses vergleichen. Ein Bauleiter (Einsatzleiter bei der Feuerwehr) hält die Zügel in der Hand, der Klempner (Angriffstrupp) verlegt die Leitungen und kümmert sich um die Wasserabgabe, der Belüftungstechniker (Trupp mit Belüftungsgerät) sorgt für eine gute Raumluft und der Elektriker (ein weiterer Trupp mit vielen Schweinwerfern) für eine ausreichende Beleuchtung. Der Schwierigkeitsgrad steigt mit der Größe des Objektes. Bezogen auf einen Großeinsatz müssen logischerweise umso mehr Hände sinnvoll koordiniert werden um das Einsatzziel zu erreichen.

Regelmäßige Übungen haben deshalb einen hohen Stellenwert in der Ausbildung der Feuerwehren. Am Mittwochabend wurde die Ortsfeuerwehr Krähenwinkel zu einer vermeintlichen Rauchentwicklung in der Lagerhalle der Firma Artus alarmiert. Beim Eintreffen konnte Einsatzleiter Kai Jüttner diese bestätigen. Die Erkundung ergab einen vollumfänglichen Brand im Lagerbereich des Unternehmens. Weitere Einsatzkräfte - Ortsfeuerwehr Kaltenweide und die Drehleiter aus Langenhagen - wurden umgehend hinzugezogen. Im Folgenden wurden durch Jüttner ca. 100 Hände in den Einsatz gebracht:
// alleine sechs Trupps unter Atemschutz erkundeten die Lage im Inneren der Halle, Führten eine Menschenrettung (Dummys und Mitarbeiter des Unternehmens) und führten letzten Endes die Brandbekämpfung durch.
// die Besatzung der Drehleiter rettete zwei Personen vom Lagerhallendach und setze im Anschluss das Wenderohr zur Brandbekämpfung ein.
// weitere Einsatzkräfte bauten eine umfassende Wasserversorgung auf. Dafür mussten Schläuche zu Hydranten am Rehkamp verlegt werden. Die Schlauchleitungen führten dabei über die Straße, weshalb die Fahrzeuge einzeln über Schlauchbrücken fahren mussten. Es kam zu leichten Verkehrsbehinderungen.
// Ferner wurde eine Druckbelüftung der Halle vorgenommen, ein Atemschutztrupp nach einem eingespielten Unfall gerettet und reanimiert (eine Reanimationspuppe lag bereit) und die Einsatzstelle großflächig ausgeleuchtet.

Für ein der Lage angemessenes Ende sorgten letzten Endes die vielen duzend Hände. Nach eineinhalb Stunden war die Übung beendet.


Bericht erfasst von Stephan Bommert
Erstellt am: 20.09.2018 um 07.30 Uhr